März 2017
Wie hat der reformierte Glaube das Leben geprägt in einem Umfeld, in dem diese Konfession noch nicht verbreitet war? Als erstes wurde das Leben von Wibrandis Rosenblatt durch Pfrn. Christiane Bitterli vorgestellt. Geboren in Säckingen, lebte sie in Basel und Strassburg als evangelische Pfarrfrau der Reformatoren Oekolampad, Capito und Bucer. Das Pfarrhaus war zugleich Gästehaus und Herberge für zahlreiche Theologen und Studenten, aber auch für Notleidende und Flüchtlinge. Sie alle wie die eigene grosse Familie zu versorgen war eine grosse Herausforderung, zusammen mit der Belastung, was die Zukunft bringen mag. Erschöpfung und die Pest haben sie in kurzer Zeit mehrmalig zur Witwe gemacht, und dennoch hat sie ungebrochen, mutig und selbstbewusst das Leben in ihrer neuen Funktion gestaltet.
Als heutige Zeitzeugen berichtete das Ehepaar Gisin vom Lohnberg, wie früher Berner reformierte Bauern die verwaisten Höfe auf den Höhen des katholischen und christkatholischen Wegenstettertals besiedelt haben. Allmählich haben sie sich zu einem genossenschaftlich organisierten Verband zusammengeschlossen, bis sie nun eine eigenständige reformierte Kirchgemeinde mit eigenem Zentrum bilden konnten. Ebenso wuchs durch die Jahrzehnte die freundschaftliche Verbundenheit zu den beiden anderen Konfessionen. Die heutige gelebte Ökumene will man nicht mehr missen. Sehr lebendig erzählte Hans Gisin so manche Anekdote aus früherer Zeit.
Bei regen Austausch bei Kaffee und Kuchen klang der interessante Abend aus.