Am 30. April fand im Rahmen von „FreiTagsZeit“, einer Kulturreihe der Reformierten Kirchgemeinden Möhlin und Wegenstettertal, eine weitere Kulturveranstaltung statt.
(Barbara Maass) Coronakonform mit genügend Abstand und Maskenpflicht: Im Kirchgemeindehaus Möhlin besuchten gut 20 Personen die Autorenlesung von und mit Karl Rühmann. Sein Roman „Der Held“ wurde 2020 für den Preis des Schweizer Buchhandels nominiert.
Der in Briefform verfasste Roman erzählt die Geschichte dreier Menschen 10 Jahre nach einem Krieg aus ihrer jeweiligen Sicht: die des verurteilten Majors, die des freigesprochenen Generals und dessen Haushälterin, die ihren Mann an den Krieg verloren hat. Es ist trotzdem kein Kriegsroman – es geht darum, Begriffe wie Schuld und Vergebung, Heldentum und Verantwortung, aber auch Freundschaft aus der jeweiligen Erfahrung und Haltung des Lesers, der Leserin zu bedenken, zu überdenken.
Der Roman, eine Mischung aus Fiktion, realen Schauplätzen und persönlichen Erfahrungen, bietet Möglichkeiten, die eigene Haltung diesen Themen gegenüber zu überdenken. Karl Rühmann versteht es vortrefflich, schwierige Themen elegant und respektvoll zur Diskussion zu stellen. Dank dem fast familiären und vertrauten Rahmen gelang es dem Publikum leicht, Fragen zu stellen, einerseits zum Inhalt, aber auch zu Schreibstil und Entstehung des Romans, der Schriftstellerei im Allgemeinen und auch zur Biografie des Autors.
Das Publikum durfte einen Blick auf die eigenen Erfahrungen des Autors mit dem Thema und die dazu gehörenden Emotionen werfen. Leicht gemacht wurde dies auch dank des feinen Humors und dem schauspielerischen Talent des Autors. Ein Bücherverkauf mit der Möglichkeit, ein signiertes Exemplar zu erwerben, beschloss den spannenden Abend.
Der nächste Anlass aus der Reihe „FreiTagsZeit“ ist für Ende August vorgesehen.
04.05.2021