06.04.2020
Béla Kálmán aus Ráckeve – grüsst uns, und betet für Gottes Schutz und dass wir gesund bleiben. Die Angst ist gross, dass über Ostern die Zahl der Infizierten explosionsartig steigt, da immer weniger Leute vertragen «eingesperrt» zu sein.
Es freut mich auch sehr, dass er uns über die Lage in Ungarn orientiert. Heute wird über 744 Infizierten berichtet und über 34 Tote beklagt. Ab heute sind alle Parkplätze im Land gratis, damit die Leute wenn möglich mit den Auto fahren und nicht auf die überfüllten öffentlichen Verkehrsmittel angewiesen sind. Zwischen 9 und 12 Uhr dürfen nur die Einwohner ab 65-jährig einkaufen (nur Lebensmittel und Apotheke – wie hier), am Nachmittag die Jüngeren. Es wird durch die Polizei und Militär kontrolliert.
Ungarn baut Spital für die Corona-Patienten in Kiskunhalas.
23.03.2020
Dieses E-Mail ist gerichtet an die Kirchgemeinde Möhlin vertreten durch Monika Weibel gerichtet:
Hallo Monika
Danke, dass ich eine Nachricht von euch bekommen habe, und ich freue mich sehr, dass es euch gut geht!
Gott sei Dank geht es uns auch gut, in der Familie wie auch in der Kirchgemeinde!
Laut Epidemiologen kommt die Epidemie kommt bei uns erst jetzt an!
Bisher gibt es nur sogenannte Gruppenkrankheiten, aber Massenepidemien sind unvermeidlich. Alle bisher getroffenen Maßnahmen dienen auch dazu, die Epidemie so weit wie möglich einzugrenzen, damit nicht so viele Menschen gleichzeitig schwer erkranken.
Bereits zu Beginn wurden hier viele Beschränkungen auferlegt:
Seit Langem dürfen nur ungarische Staatsbürger in das Land einreisen, rumänische und bulgarische Staatsbürger können nur auf bestimmten zugewiesenen Wegen und möglichst in der Nacht nach Hause zurückkehren. Die Universitäten sind seit mehr als zwei Wochen, die übrigen Schulen seit dem letzten Montag geschlossen. Es gibt Online-Fernunterricht, so dass die Lehrer wie die Eltern gleichermaßen belastet sind
Es gibt auch schon einen Witz: Das Gegenmittel gegen das Coronavirus wird nicht von Wissenschaftlern gefunden, sondern von Eltern, die 2-3 Kinder im Fernunterricht zu Hause haben.
Es ist Gottes besondere Barmherzigkeit, dass in dieser Situation Orbán mit seiner Crew an der Regierung ist, weil sie sehr professionell und entschlossen mit der Situation umgehen kann. Der Herrgott scheint zu wissen, dass sie gute Krisenmanager sind. Denn in der Zeit der Orbán-Regierungen gab es immer wieder Probleme: die Rotschlammkatastrophe, die Große Donauflut vor einigen Jahren, bei der viele Deutsche und Tschechen starben. Der Schaden war hier relativ gering. Schon damals waren die Leute Orbáns sehr professionell. Dies ist keine Politik sondern Tatsache, dass der frühere Ministerpräsident Gyurcsány von den Linken – auch dafür – völlig ungeeignet war.
Schon vor einer Woche gab Orbán bekannt, dass alle Rückzahlungen von Krediten – sowohl Privatpersonen als auch Unternehmen – bis zum 31. Dezember ausgesetzt werden, um den wirtschaftlichen Schaden in den Wirtschaftssektoren zu verringern, in denen der Ausfall am stärksten ist: Tourismus, Gastgewerbe, Theater, Künstler, Friseure usw. bekommen eine ernsthafte Reduzierung, bzw. Aufschiebung der Betriebskosten für die Dauer der Epidemie zurückgestellt.
Für junge Mütter für die «GYES» (monatliche Zulage für Mütter bis das Kind 3-jährig ist) abläuft, erhalten ihre Zulage bis zu dem Abklingen der Epidemie.
Sie tun viel, um die Zahl der Arbeitslosen zu verringern. Vor einigen Tagen lobte eine rumänische Wirtschaftszeitung Orbán hoch und schrieb, er habe die mutigsten wirtschaftlichen Maßnahmen in Europa eingeführt. Danach sagte Orbán im Radio lachend: „Wenn uns eine rumänische Zeitung lobt, müssen wir vorsichtig sein!“
Auch in der Gemeinde steht alles still, die Konfirmation ist verschoben, vielleicht können wir das Versammlungswochenende Ende Juni und den religiösen Sommerlager abhalten. Wir beobachten auch die älteren Menschen. Die Gemeinde achtet auch auf sie, aber vorerst wird fast jeder von den eigenen Familien versorgt.
Wir werden den Gottesdienst auch Online ausstrahlen – vielleicht ab nächsten Sonntag. Da könnte die Epidemie für uns nützlich sein. Immer mehr Schüler sagen, wie gut es ist, wieder zur Schule zu gehen. U
Unsere Gläubigen schätzen wieder, wie großartig es ist am Sonntag in die Kirche gehen zu können.
Wir werden sehen, ob diese Begeisterung auch dann anhält, wenn die Ordnung wiederhergestellt ist.
Es gibt eine enorme Solidarität: Restaurants Angestellte, Konditoren bringen das Essen dem Krankenhauspersonal, Taxifahrer bringen es kostenlos zur Arbeit und nach Hause. Unternehmen bieten Tools für die digitale Bildung. Wohlhabende Menschen, Sportler kaufen Atemgeräte und andere Geräte für Krankenhäuser. So ein Schaden kann auch ein Segen sein. Und diese Lektionen müssten wir auch an normalen Tagen üben.
Auch wir grüssen euch alle und wünschen, dass euch Gott beschützt!
Herzlichst: Bela